Heinder Geschichte (Kurzform)

 

  • In der Umgebung von Heinde lebten schon in der Jungsteinzeit vor 7500 – 8000 Jahren einzelne Jäger und bodenbearbeitende Menschen.
  • In der Zeit der Völkerwanderung (ab 250 n. Ch.) besiedelten Sachsen und Cherusker unsere Gegend und bildeten feste Wohngemeinschaften.
  • Diese Ansiedlungen erhielten einen Namen. Da Heinde zu der –ithi Dorfgruppe gehört ist die Deutung des Namens schwer möglich.
  • Die Endung –ithi wurde im laufe der Zeit abgeschliffen und lautete Mitte des 12. Jahrhunderts Henede. Auch die Sprache wandelte sich mit der Zeit. Die bekannten Namen lauteten: Henede, Henethe, Henedhe, Heynde, Heende,  Heinde, OT- Heinde und schließlich wieder Heinde. 
         
    1. Urkundliche Erwähnung  Nach der Gründungsurkunde des St. Godehardklosters, in Hildesheim, vom 11. März 1146 übertrug Bischof Bernhard diesem Kloster 2 Hufen in Heinde. Eine Hufe hatten die geistlichen Brüder am Dom gegeben.
         
    Um 1175 nahm Adelheid, die Witwe des Vizedomus (Verwalter des bischöflichen Vermögens) Konrad von Wassel, ihren Wohnsitz in Heinde. Ihn hatte Bischof Adelog mit Einkünften von Höfen in Heinde, Listringen, Lechstedt und Hockeln ausgestattet. Adelheids Erbe war der Graf von Hallermund. Neben dem Geschlecht von Hallermund hatten überwiegend Hildesheimer Stiftungen Besitz in Heinde. Mit dieser Stadt war Heinde durch mancherlei Beziehungen verbunden. Abt. Thetmar von St. Michaelis holte sich zwischen 1227 und 1244 mehrfach mittels Kauf oder Tausch von den Grafen von Hallermund Laten aus Heinde, die er zu Ministerialen des Klosters erhob. Der Hildesheimer Bürger Ludolf von Horn erwarb 1248 von Ludolf von Hallermund den ehemaligen Weinberg in Heinde. Erwerbungen machten hier das Andreasstift 1266 und 1272, das Moritzstift 1291, das Marien-Magdalenenkloster 1307 und die bischöfliche Hauskapelle 1330. Die Heinder Kalkgruben wurden von Hildesheimern ausgebeutet, auch die Kirche betrieb einen schwunghaften Kalkhandeln. Die Grafen von Wohldenberg und später die Ritter von Steinberg waren hier begütert.
         
    Das für Heinde wichtige Geschlecht von Wallmoden (Stammsitz Alt-Wallmoden) trat im Jahre 1307 mit Ritter Aschwin von Wallmoden in die Heinder Geschichte ein. Aschwin von Wallmoden war Ritter des Templerordens. Als Papst Clemens diesen Orden aufhob, erhielt Aschwin Heinde als bischöfliches Lehn.
         
    Heinde gehörte zu dieser Zeit kirchlich zum Banne Detfurth.
  • 1207 willigte Dompropst Berthold als Archidiakon (Vertreter des Bischofs) in die Errichtung einer Kirche zu Heinde ein.
  • Die Heirat Henning von Wallmoden (1335 – 1393) mit Agnes von Hallermund führte zum Zusammenschluss der beiden Herrenhöfe in Heinde. Fortan hatten die Wallmoden fast den gesamten Grundbesitz in Heinde, den sie bis weit ins 18. Jahrhundert auch behielten.
    Heinde gehörte zu keinem althildesheimer Amt, sondern bildete mit Listringen ein besonderes Amt, das den Herren von Wallmoden unterstand, die als Gerichtsherren bis zur westfälischen Zeit ein Landgericht, ein Meierding und ein Holtting (Forstangelegenheiten) in Heinde abhielten. Auch ein "P
    atrinonialgericht (Kriminal- und Zivilgerichtsbarkeit) fand auf dem „Thie“ statt. Am 11. Januar 1808 tagte das letzte Landgericht auf dem Heinder Thingplatz.
    Die Heinder Linie von Wallmoden bestand aus hohen Offizieren. Sie waren Königl. Großbr. Feldmarschall, Österr. K. u. K. Generale der Kavallerie und Kürfürstliche Feldmarschalls. 
    Neben dem Erbauer unserer Heinder Kirche Ludwig Achaz von Wallmoden, liegen alle in der Erbgruft (Kirchturm) zur letzten Ruhe.
         
    Den denkwürdigsten Tag hatte unser Wahrzeichen, die Kirche, am 08. Juni 1793, denn an diesem Tag wurde hier der Freiherr von und zum Stein mit der Reichsgräfin Magdalene von Wallmoden-Gimborn getraut.
         
    Als mit Karl August Ludwig Graf von Wallmoden 1883 das Geschlecht Wallmoden ausstarb, kam das Heinder Gut durch Erbfolge an die Grafen von Kielmansegg. Graf Nikolaus von Kielmansegg ist in der vierten Generation Besitzer des Heinder Gutes. 
         
    In unserer Zeit hat sich Heinde zu einem Ort entwickelt, der seinen„ ländlichen Charakter“ beibehalten möchte. Fernab von Großbetrieben entwickeln sich zwischen gepflegten Vorgärten und schmucken Häusern landwirtschaftliche und gewerbliche Betriebe.




Chronik des Ortes Heinde

Dargestellt in alten Schriften und Bildern

ISDN 3-00-000768-7


Geschrieben und Zusammengestellt von Dieter Roß 1995





 


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